Im eigenen Garten fotografieren

Während meines vergangenen Sommerurlaubs habe ich viel Zeit zuhause verbracht und dabei festgestellt, dass es so viele wunderbare Motive direkt „vor der Haustür“ im eigenen Garten gibt. Fotografieren kann sehr Zeitaufwendig sein. Auswahl des Standortes, Ausrüstung zusammen packen, Anfahrt und dann das eigentlich Fotografieren beanspruchen manchmal einige Stunden. Wenn ich dann gerade anfangen will mit dem Fotografieren zieht eine dicke Wolke vor die Sonne und ich packe die Sachen wieder zusammen. Obwohl mir das Fotografieren immer noch sehr viel Freude bereitet, finde ich nicht immer die Zeit und von daher ist es dann sehr angenehm, wenn ich mehrmals am Tag einfach für wenige Minuten direkt im eigenen Garten fotografieren kann.

Der Aufbau der meisten Fotos ist sehr einfach und ich habe dafür überwiegend mein Stativ Giottos [MTL9361B] genutzt, meine EOS 50D und mein Makroobjektiv [Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM].

Natürlich gelten im Garten die gleichen Regeln von Bildaufbau und Gestaltung wie sonst auch. Im Garten habe ich den Vorteil, dass ich mich einem Motiv immer wieder zuwenden kann. Die Bildkomposition habe ich immer wieder in Ruhe kontrolliert und sogar bei gleichem Aufbau einige Stunden später ein weiteres Bild mit anderen Lichtverhältnissen aufnehmen können, wobei eine weitere Aufnahme keinen zusätzlichen Aufwand bedurfte.

Genauso habe ich das auch mit der Aufnahme des Blattes gemacht. Zuerst wollte ich nur die Strukturen zur Geltung bringen. Das Licht war anfangs aber sehr hart und hat sich stark auf der Blattoberfläche gespiegelt.

Habe dann auch mit meinem Polfilter bessere Ergebnisse erzielen können, war aber noch nicht zufrieden. Dann habe ich das Stativ einfach den ganzen Tag auf der Stelle stehen lassen und bin im 2 Stunden Takt wieder hingegangen um die Lichtverhältnisse zu überprüfen. Am späten Nachmittag hat die Sonne das Blatt dann von hinten „durchschienen“ und ich war mit dem Ergebnis zufrieden.

Abstrakte Wasserspiegelungen

In diesem Frühjahr ist unser Wetter nicht so toll, was allerdings nicht bedeutet, dass man nicht auch an einem bewölktem Tag fotografieren kann. Wasser, Wellen und Spiegelungen lassen sich eigentlich bei jeder Witterung fotografieren.

An diesem Tag war es bewölkt, aber es kam hin und wieder die Sonne durch. Die Belichtungszeit wollte ich gerne bei 1/250 Sekunden, dafür musste ich aber die Blende sehr weit zu machen und dadurch sind dann sehr viele Blendensterne entstanden.

Wischtechnik

Im Internet finde ich diverse unterschiedliche Bilder und Beschreibungen zu dem Thema Fotografie und Wischtechnik. Letztes Jahr habe ich ja bereits einige Bilder zum Thema „Mitziehtechnik“ oder auch „Mitzieher“ gezeigt. Dabei geht es darum, die Kamera auf ein bewegtes Motiv zu fokussieren und die Bewegung mitzuziehen. Dabei wird der Hintergrund dann verwischt und das Motiv bleibt scharf. Mittels diverser Bildbearbeitungsprogramme könnte ich auch durch verwischen des Hintergrundes einen ähnliche Effekt erzielen.

Im Herbst habe dann auch mal eine andere Art der Wischtechnik probiert. Hierbei wird ein statisches Motiv fokussiert und die Kamera bei einer Belichtungszeit die gerade noch zu halten ist wenige Zentimeter horizontal oder auch vertikal bewegt (gezogen). Bei dieser Methode bleibt nichts mehr scharf aber das Bild sieht ein wenig wie gemalt aus.

Eichenblatt mit Wassertropfen

Seit 2 Jahren teilen die 4 Naturfotografen Jan Wegener, Stephan Amm, Benjamin Fuchs und Radomir Jakubowski wertvolle Tipps rund um die Naturfotografie. Im DSLR Forum  in dem Thema „Nature Photography Making of Picture of the Day“ gibt es über 4600 Beiträge die für mich immer wieder Inspiration und Motivation sind. So auch am vergangenen Wochenende.

Seit langem war ich wieder unterwegs. Auf der Suche nach einem „interessanten“ Bachlauf habe ich ein Eichenblatt mit Wassertropfen gesehen und musste sofort an den Beitrag von Benjam im DSLR Forum denken. Kurzerhand habe ich mich entschlossen seine Foto Idee umzusetzen.

 

Making of Picture – Pilz – Makroobjektiv

Making of Picture – Pilz – Makroobjektiv. Das Motiv ist nichts Besonderes und im Internet gibt es tausende solcher Bilder und viele davon sind besser. Dennoch zeige ich es denn gerade jetzt ist der ganze Wald voller Pilze und jeder kann nach Herzenslust einen Pilz nach dem Anderen ablichten und ich hoffe ich kann dazu animieren dies zu tun.

Zuerst habe ich einige Bilder gemacht bis ich mit dem Bildausschnitt zufrieden war. Immer wieder habe ich das LiveView Bild betrachtet und lange überlegt wo ich die Schärfe des Bildes hinlegen sollte. An den vorderen Rand des Pilzes oder an den unteren. Bei einem solchen Bild gehe ich natürlich einen Kompromiss ein. Einerseits möchte ich, dass der Pilz sauber freigestellt wird. Anderseits reicht die Tiefenschärfe bei Blende 2.8 nicht aus um den Pilz von vorne bis hinten scharf abzubilden. Deshalb habe ich Schrittweise die Blende verkleinert und immer wieder Bildausschnitt, Schärfe und Schärfenverlauf kontrolliert. Bei Bildern mit einer kleineren Blendeöffnung als Blende 8 wurde mir der Hintergrund zu unruhig.

Das Bild unten ist kurz vor dem Making of Bild entstanden.

Für dieses Bild habe ich das Makroobjektiv EF 100 f / 2.8 IS USM verwendet. Was habe ich an diesem Tag gelernt?

  • Je mehr Zeit man für ein Motiv hat, desto besser das Ergebnis